Ein mobiles Denkmal für die Opfer des Seilbahnunglücks von Kaprun

Empfangshalle wurde von den Hinterbliebenen der Opfer des Seilbahnunglücks von Kaprun eingeladen, ein Denkmal zu entwerfen.


"Das Seilbahnunglück von Kaprun hat Menschen aus dem Leben und aus ihren Familien gerissen.
Dort, wo sie waren, wo sie lebten, ist jetzt Leere.
Um uns dem Unglück und den von diesem Unglück betroffenen Menschen anzunähern, haben wir das Gespräch mit den Hinterbliebenen gesucht. Dabei wurde uns von ganz persönlichen Formen im Umgang mit der Trauer im Alltag, im Zuhause erzählt."

Die 155 Opfer des Unglücks waren zum Großteil jugendliche Leistungssportler aus sieben Nationen und ihre Betreuer. Sie lassen ihre über die ganze Welt verstreuten Familien zurück.
Was die Hinterbliebenen verbindet, ist der Verlust, den sie vor allem zu Hause empfinden.
Die verwaisten Zimmer oder die Plätze in der Wohnung, die mit der geliebten Person in ganz besonderer Weise verbunden sind, wurden von den Hinterbliebenen oftmals in dem Zustand belassen, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Unglücks befanden. Dort stehen nun seit Jahren die Hausschuhe unverändert am selben Platz, das Vokabelheft bleibt aufgeschlagen am Schreibtisch liegen, die Kleider hängen über dem Stuhl. Diese Orte sind aus der Zeit gefallen. Sie sind Abbilder aus einer anderen Zeit, der Zeit vor dem Unglück. Sie erzählen von der andauernden Präsenz der Verunglückten im Leben der Familien.

Empfangshalle möchte diese Orte des persönlichen Gedenkens auf Fotografien festhalten, und die so gesammelten Bilder zu einem Buch zusammenfassen.